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Die Angst vor dem Zahnarzt ist nicht angeboren. Vielmehr wird sie erworben bzw. erlernt. Häufig liegen die Ursachen für die Phobie in früheren unangenehmen Erlebnissen beim Zahnarzt.
Dazu gehören z. B. starke Schmerzen, Drohungen, Übertreibungen, falsche Versprechungen oder auch die Erfahrung, sich nicht wehren zu können. Die oftmals typischen Praxisgerüche oder Geräusche (Bohrer etc.) verstärken das Gefühl des Kontrollverlustes und der Angst noch zusätzlich. Nicht selten reicht ein ähnlicher Geruch oder ein ähnliches Geräusch aus, um die erhöhten Pulsschlag, feuchte Hände oder Magendruck – also die typischen Symptome – auszulösen.
Aber auch wer nie selbst negative Erfahrungen bei der zahnärztlichen Behandlung gemacht hat, kann eine ausgeprägte Zahnarztangst entwickeln. In solchen Fällen wurde die Angst meist über das sog. „Modelllernen“ erworben. Hierbei wird das Angsterleben von Bezugspersonen wie Eltern, Geschwister oder Partner quasi „stellvertretend“ gelernt. Die Ausprägung solcher Phobien kann ebenso sein, als wenn persönliche Erfahrungen zugrunde liegen.
Angstpatienten finden sich in allen Bevölkerungsgruppen – unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildungsgrad oder beruflichem Status.
Grundsätzlich kann jeder Mensch von einer Zahnbehandlungsangst betroffen sein, sofern eigene Erfahrungen oder Modelllernen stark genug waren. Ob die Angst entsteht oder nicht, kann man selbst nicht beeinflussen. Es gibt jedoch Wege aus der Phobie, an deren Ende eine bessere Lebensqualität und ein neues Selbstbewusstsein stehen. Die meisten Patienten, die diesen Weg gegangen sind, berichten, dass sie sich wie ein ganz neuer Mensch fühlen und ihr Leben ganz anders genießen können als vorher.